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Die Myelofibrose geht wie andere myeloproliferative Erkrankungen mit entzündlichen Prozessen im Körper einher. Eine gesunde Ernährung ist daher besonders wichtig.1 Als vorteilhaft bei Krankheiten mit chronischen Entzündungen hat sich die mediterrane Ernährung erwiesen, die auf Olivenöl, Nüssen, Hülsenfrüchten, Gemüse, Obst, Fisch und Vollkornprodukten basiert.Für Betroffene ist es zudem wichtig, einen ungewollten Gewichtsverlust zu vermeiden. 

Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen zu folgenden Themen:

Myelofibrose: Herausforderungen bei der Ernährung

Menschen, die mit einer Krebserkrankung leben, verlieren häufig Körpergewicht. Das kann durch die Erkrankung selbst und durch die Behandlung bedingt sein: Manche Therapien lösen etwa Übelkeit und Appetitlosigkeit aus, und Betroffene nehmen aus diesem Grund weniger Nahrung zu sich.3 

Eine gesunde Ernährung und ein guter Ernährungszustand hingegen können dazu beitragen, eine Krebserkrankung besser zu überstehen und die Lebensqualität zu erhöhen.3 

Was ist Mangelernährung? 

Von einer Mangelernährung sprechen Fachleute, wenn dauerhaft weniger Energie und Nährstoffe über die Nahrung aufgenommen werden, als der Körper benötigt.4,5

Das Erkrankungsstadium, das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand beeinflussen bei Myelofibrose und anderen Krebserkrankungen, wie hoch der Energiebedarf und der Appetit sind.

Der Appetit ist krankheits- oder therapiebedingt häufig gemindert. Auf der anderen Seite ist der Energiebedarf durch die chronische Entzündung im Körper gesteigert.6 Das bedeutet: Betroffene nehmen weniger Nahrung und damit Energie und Nährstoffe auf, während sie eigentlich ähnlich viel oder sogar mehr essen müssten als Gesunde, um ihren Bedarf zu decken.

Eine Person in Jeans steht auf einer Personenwaage, nur die Beine sind sichtbar.
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Das Problem: Eine Mangelernährung führt zu einer Verschlechterung des Ernährungszustands, der natürlichen Körperfunktionen und des allgemeinen Gesundheitszustands.4 So kann eine Erkrankung wie die Myelofibrose sich noch stärker auf die Lebensqualität auswirken und diese belasten, wenn eine Mangelernährung vorliegt.3 Wichtig ist es daher, Untergewicht zu vermeiden und nach Möglichkeit zudem körperlich aktiv zu sein, um den Körper und die Muskeln zu stärken und Muskelschwund zu verhindern.3

Die MPN-Patient*innentage: Mit anderen Betroffenen austauschen

Sie möchten weitere Informationen zur chronischen myeloischen Leukämie (CML) erhalten? Auf den MPN-Patient*innentagen haben Sie die Möglichkeit, an laienverständlichen Vorträgen von medizinischen Fachleuten über die Erkrankung teilzunehmen, und können mit anderen Betroffenen in den Austausch kommen. Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit der CML. Hier finden Sie weitere Informationen:

Zusammengesetzte Grafik: In der Mitte der Fotoausschnitt einer älteren Frau und eines älteren Mannes, links oben die Grafik eines Kalenders mit einem Ausrufezeichen, rechts oben und unten Grafiken zweier Personen.
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Eine Studie untersucht aktuell, wie sich der Ernährungszustand und Maßnahmen wie eine Ernährungsberatung auf die Lebensqualität von Menschen mit Myelofibrose auswirkt.7

Die Forschenden analysierten dafür den Ernährungszustand von 22 Patientinnen und Patienten mit Myelofibrose. Eine erste Auswertung ergab, dass zwar nur 18 Prozent der Betroffenen untergewichtig waren, sich jedoch alle Studienteilnehmenden unausgewogen ernährten und rund 80 Prozent von ihnen ein erhöhtes Risiko für eine Mangelernährung hatten. Im nächsten Schritt erhielten die Studienteilnehmenden eine begleitende professionelle Ernährungsberatung. 

Bei neun Teilnehmenden gibt es dazu bereits erste Ergebnisse: Der Fettanteil stieg bei den untergewichtigen Teilnehmenden, und die allgemeine Zellgesundheit verbesserte sich bei allen Teilnehmenden.7,8,9 Dies sind wichtige erste Hinweise darauf, dass eine Ernährungsberatung und eine gesündere Ernährungsweise zur allgemeinen Gesundheit bei Myelofibrose beitragen kann. 

Eine Person hält einen Stift über ein Blatt Papier, das verschiedene Grafiken zeigt.
iStock-1179534634_Tapanakorn Katvong

Professionelle Ernährungsberatung

Bei krankheitsbedingten Ernährungsproblemen werden die Kosten für eine professionelle Beratung häufig von der Krankenkasse übernommen. Voraussetzung ist unter anderem, dass die Ernährungsberaterin oder der Ernährungsberater staatlich anerkannt qualifiziert ist.Dazu zählen staatlichanerkannte Diätassistentinnen und -assistenten, zertifizierte Ökotrophologen und Ökotrophologinnen und zertifizierte Ernährungswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler oder Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Ernährungsmedizin. Fragen Sie am besten in Ihrer Hausarztpraxis nach einer ärztlichen Notwendigkeitsbescheinigung für eine Ernährungstherapie. Die Kosten der professionellen Ernährungsberatung werden häufig mindestens zum Teil von der Krankenkasse übernommen.10,11 Erkundigen Sie sich im Idealfall vorab bei Ihrer Krankenkasse. 

Gesunde Ernährung bei Myelofibrose

Für Menschen mit Myelofibrose gibt es keine exklusiven Ernährungsempfehlungen. Ebenso wenig existieren spezielle Krebsdiäten oder Ernährungsformen, die eine Krebserkrankung wie Myelofibrose heilen können.

Aber auch bei Myelofibrose gilt: Eine gesunde Ernährung kann dazu beitragen, dass die Krebserkrankung besser überstanden wird und sich die Lebensqualität verbessert.3 Umgekehrt kann eine ungesunde Ernährungsweise dazu führen, dass die Krebserkrankung und die Behandlung die Betroffenen noch stärker belasten.3 

Auf einem Holzuntergrund sind verschiedene gesunde Lebensmittel angerichtet.
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Gut essen und trinken – die Empfehlungen der DGE

Für eine gesunde Ernährung können sich Myelofibrose-Betroffene gut an den allgemeinen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) orientieren, die in weiten Teilen der mediterranen Ernährung entspricht. Hier eine Zusammenfassung:12

  1. Trinken Sie rund 1,5 Liter jeden Tag, am besten Wasser oder andere kalorienfreie Getränke wie ungesüßten Tee.
  2. Nehmen Sie mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag zu sich. 
  3. Verzehren Sie mindestens einmal in der Woche Hülsenfrüchte und täglich eine kleine Handvoll Nüsse.
  4. Bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis und Mehl ist die Vollkornvariante die beste Wahl für die Gesundheit.
  5. Bevorzugen Sie pflanzliche Öle wie Rapsöl und Olivenöl.
  6. Verzehren Sie jeden Tag Milch und Milchprodukte. 
  7. Essen Sie ein- bis zweimal Fisch pro Woche.
  8. Wenn Sie Fleisch und Wurst essen, dann nicht mehr als 300 Gramm pro Woche.
  9. Essen Sie kaum besonders Süßes, Salziges und Fettiges. 
  10. Lassen Sie sich Zeit beim Essen. 
  11. Ernährung und körperliche Aktivität gehören zusammen, bewegen Sie sich daher täglich ausreichend.

Die vollständigen Empfehlungen und viele weitere Informationen zum Thema Ernährung finden Sie auf der Webseite der DGE.

Passende Themen zum Weiterlesen:

Eine älteren Frau und ein älterer Mann lächeln in die Kamera.
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MPN-
Patiententage

Sie leben mit einer myeloproliferativen Neoplasie? Auf den MPN-Patiententagen können Sie sich mit Fachleuten und anderen Betroffenen austauschen. 

Ein Laptop, auf dem der MPN-Tracker angezeigt wird.
Novartis

MPN-
Tracker

Im MPN-Tracker können Sie Ihre MPN-Symptome sowie Ihre Blutwerte und Behandlungen erfassen. Er ist Ihr Online-Tagebuch, mit dem Sie Ihre Erkrankung im Blick behalten.

Porträt des MF-Betroffenen Peter S.
Novartis

Myelofibrose-Erfahrungsbericht

Im Video eines Myelofibrose-Patienten erfahren Sie, was gegen Krankheitssymptome und bei der Bewältigung der Erkrankung helfen kann.

Quellen: 

  1. mpn-netzwerk.de. Lebensqualität trotz MPN. https://www.mpn-netzwerk.de/leben-mit-mpn/lebensqualitaet-trotz-mpn/#ernaehrung (letzter Aufruf am 29.08.2024)
  2. Mendez Luque, et al. (2023). The NUTRIENT Trial (NUTRitional Intervention among myEloproliferative Neoplasms): Feasibility Phase. medRxiv. Preprint. 2023 May 12. doi: 10.1101/2023.05.09.23289740.
  3. Krebsinformationsdienst. Ernährung bei Krebs. https://www.krebsinformationsdienst.de/ernaehrung-bei-krebs (letzter Aufruf am 29.08.2024)
  4. Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. Mangelernährung – Was ist das? https://www.dgem.de/definition-mangelern%C3%A4hrung (letzter Aufruf am 04.09.2024)
  5. Kaegi-Braun N, et al. (2023). Mangelernährung in der Inneren Medizin. Inn Med (Heidelb). 2023; 64(6): 515–524. doi: 10.1007/s00108-023-01525-x. 
  6. Deutsche Rheuma-Liga. Nahrungsergänzungsmittel: Kleines Plus für die Gesundheit. https://www.rheuma-liga.de/rheuma/alltag-mit-rheuma/ernaehrung/nahrungsergaenzungsmittel (letzter Aufruf am 04.09.2024)
  7. Malchiodi M., et al. (2023). CLINICAL IMPACT OF NUTRITIONAL STATUS AND NUTRITIONAL MONITORING IN PRIMARY MYELOFIBROSIS PATIENTS: PRELIMINARY RESULTS OF NUTRIMY STUDY. Hemasphere. 2023 Aug; 7(Suppl): e941502d. doi: 10.1097/01.HS9.0000975536.94150.2d. 
  8. Kondrup J, et al. (2003). Nutritional risk screening (NRS 2002): a new method based on an analysis of controlled clinical trials. Clin Nutr. 2003 Jun;22(3):321-36. doi: 10.1016/s0261-5614(02)00214-5.
  9. Yamada Y., et al. (2022). Phase angle obtained via bioelectrical impedance analysis and objectively measured physical activity or exercise habits. Sci Rep. 2022 Oct 14;12(1):17274. doi: 10.1038/s41598-022-21095-6.
  10. Verbraucherzentrale. Ernährungsberatung gesucht: So finden Sie qualifizierte Hilfe. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/ernaehrung-fuer-senioren/ernaehrungsberatung-gesucht-so-finden-sie-qualifizierte-hilfe-17735 (letzter Aufruf am 04.09.2024)
  11. Kassenärztliche Bundesvereinigung. Ernährung. https://www.kbv.de/media/sp/PraxisWissen_Ernaehrung.pdf (letzter Aufruf am 04.09.2024)
  12. Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. Gut essen und trinken – die DGE-Empfehlungen. https://www.dge.de/gesunde-ernaehrung/gut-essen-und-trinken/dge-empfehlungen/ (letzter Aufruf am 29.08.2024)